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Psychologische Beratung – was soll das denn sein? Und, wo ist eigentlich mein Rucksack?

| Allgemein, Blog

Heute, in meinem ersten Blogartikel, möchte ich erst einmal kurz erklären, für was die psychologische Beratung überhaupt steht, was sie leisten kann, was aber auch nicht.

Die psychologische Beratung richtet sich im Gegensatz zur Therapie an psychisch gesunde Menschen.
Aufgrund dessen sprechen wir im Bereich der psychologischen Beratung auch nicht von Patientinnen, die sich an uns wenden, sondern von Ratsuchenden, Klientinnen o.ä.
Diese sind zumeist auf der Suche nach Unterstützung bei der Bewältigung unterschiedlichster Lebensthemen oder Problemstellungen.

Das können ganz unterschiedliche Themen sein. Hier ein paar Beispiele

  • Belastende, negative Gedanken/ Grübelschleifen
  • (anstehende) Veränderungen im Leben
  • Beziehungsprobleme in Partnerschaft, Freundschaft oder im Arbeitsumfeld
  • Burnout-Prophylaxe
  • Förderung von Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz
  • Negativer Stress in unterschiedlichster Form, beruflich und/oder privat

Ziele der Beratung kann z.B. die Klärung einer unklaren persönlichen oder auch beruflichen Situation sein, die Lösung eines Konflikts, die Verbesserung der Kommunikation untereinander oder aber auch die Optimierung des Führungsverhaltens im beruflichen Umfeld. Dies sind natürlich nur einige wenige Beispiele.
Wichtig im Laufe der Beratung ist immer wieder die klare Zieldefinition gemeinsam mit der Klientin, wobei sich das Ziel im Laufe der Beratung durchaus auch ändern kann.

Auf dem Weg zu diesem Ziel können z.B. die Aktivierung neuer bzw. die Reaktivierung vorhandener Ressourcen, das Erlernen verschiedener Präventions- oder Entspannungstechniken oder die stete Fokussierung auf das Ziel statt auf das Problem hilfreiche „Begleiter“ sein.
Die dabei angewandten Methoden orientieren sich dabei durchaus an denen der Psychotherapie und können z.B. an die Verhaltenstherapie oder systemische Therapie angelehnt sein.

Die psychologische Beraterin versteht sich im Allgemeinen als Begleiterin auf Augenhöhe zu diesem Ziel. Es ist nicht so zu verstehen, dass man sich mit einem Problem an die Beraterin wendet und im Umkehrschluss die fertige Lösung präsentiert bekommt.

Daher kann der oben genannten Begriff des Ratsuchenden auch missverstanden werden. Denn es würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass dieser von dem der Beraterin einen Rat bekommt.
Vielmehr soll aber die Klientin eigenständig und ausgestattet mit den erlernten und erarbeiteten Kompetenzen zu dieser Lösung bzw. dem Ziel gelangen.

Man kann sich das ein bisschen wie eine gemeinsame Wanderung vorstellen: die Richtung der Wanderung wird zumindest grob festgelegt, man macht sich auf den Weg, ausgestattet mit einem Rucksack. Dieser füllt sich noch im Laufe der Beratung mit verschiedenen Methoden/Ressourcen usw.
Auf dem Weg können Steine liegen, die man wegräumen muss, dabei kann der Inhalt des Rucksacks helfen. Es können Weggabelungen auftauchen, an denen man sich entscheiden muss, welche Richtung man gehen möchte. Vielleicht muss man im Laufe der Beratung auch einen Umweg gehen, um letztendlich zum Ziel zu gelangen? Oder man entscheidet sich auf dem Weg für ein näheres oder weit entfernteres Ziel.
Auf dieser Wanderung ist die psychologische Beraterin eine Begleiterin, die auch mal auf eine Weggabelung oder einen Stein hinweist. Aber den Kompass oder die Wanderkarte hält die Klientin in der Hand.

Na, Lust auf eine Wanderung bekommen? Dann schnell den Rucksack gepackt und los geht´s.

 

Im nächsten Blog geht es dann um das spezielle Angebot der Onlineberatung. Was geht hier und was geht vielleicht nicht oder anders?
Also, ich freu mich auf´s Mitlesen und vielleicht auch mal auf eine gemeinsame Wanderung 😉

 

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Blog für Bezeichnungen, die sich auf alle Geschlechter beziehen, nur die weibliche Form verwendet. Gemeint sind selbstverständlich alle Menschen und niemand soll dadurch diskriminiert werden.

 

Quellen:
https://www.phytodoc.de
https://dorsch.hogrefe.com